Richtungsweisende Entscheidung im Planungsausschuss

Unser Bürgerantrag, die Planungen zu Voislöhe einzustellen, der heute auf Antrag der Grünen im Planungsausschuss behandelt wurde, hat zu einer überraschenden Entscheidung und einem großen Schritt für die Bewahrung der Landschaft zwischen Moitzfeld und Herkenrath geführt: In der Sitzung, die von rd. 50 Mitgliedern unserer Initiative vor Ort verfolgt wurde, wurden rund die Hälfte der diskutierten Flächen direkt aus den Planungen herausgenommen, und für die restliche Fläche eine erneute Überprüfung vorgesehen:

planungsausschussNachdem sich abzeichnete, dass keine Mehrheit für eine vollständige Aufgabe der Pläne zu Voislöhe zu erwarten ist, da die beiden großen Parteien dem weiteren Planungsverfahren nicht vorgreifen und Voislöhe als Option weiter geprüft sehen wollten, wurde eine überraschende Alternative vorgeschlagen:  Die westliche Hälfte des Gebietes solle sofort und endgültig aus der Planung genommen werden, während die östliche Hälfte noch einmal durch die Verwaltung auf Basis der Kriterien des Gewerbekonzeptes geprüft werden solle.

Mit Ausnahme der CDU, die sich enthalten hat, haben alle Fraktionen daraufhin die Entwicklung der westlichen Fläche gestoppt, und sind damit unserem Antrag ein großes Stück entgegen gekommen. Wie zu erwarten haben anschließend CDU und SPD dann zwar für die weitere Prüfung der östlichen Fläche gestimmt, aber dies mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass damit noch keine Aussage über eine zukünftige Planung verbunden wäre. Gefreut haben wir uns über die FDP und die Linke, die konsequent gegen jegliche Entwicklung gestimmt haben und hierfür in der ausführlichen Debatte nachdrücklich geworben haben, und die Grünen, die durch Ihren Antrag unser Thema überhaupt auf die Tagesordnung gebracht haben.

Insgesamt also bereits ein großer Teilerfolg für uns alle – denn nach dieser Entscheidung dürfte Voislöhe insgesamt als Option nicht mehr haltbar sein: Die expliziten Gründe, warum Voislöhe im Rahmen des Gewerbekonzeptes eine Empfehlung erhalten hatte, waren nämlich die besondere Größe und die Eigentumsverhältnisse der Fläche:

„… positiv ins Gewicht fallen die Flächengröße von mehr als 18 Hektar an diesem Standort [Voislöhe], und dass sich ca. ein Viertel der Flächen bereits im Eigentum der Stadt Bergisch Gladbach befinden“ (Gewerbekonzept der Stadt Bergisch Gladbach)

Für eine Option östlich der Straße, wie sie nun SPD und CDU noch prüfen lassen wollen, treffen beide Argumente nicht mehr zu. Daher muss ein „östliches Voislöhe“ damit deutlich schlechter bewertet werden, als die Gesamtlösung, und würde damit nach den Kriterien des Gewerbekonzeptes keine Empfehlung mehr erhalten.

flagge-zeigenEin „Voislöhe Ost“ ist dabei aus unserer Sicht auch keine akzeptable Option – die Hauptgegenargumente – Natur- und Landschaftsschutz, die Bedeutung als Grüne Lunge für Bergisch Gladbach und auch der zu erwartende Verkehrskollaps treffen auf eine mögliche Teilfläche uneingeschränkt ebenfalls zu. Zusätzlich würde die Entwicklung einer Teilfläche und die Ansiedlung von Gewerbe langfristig sicher wieder zu dem Wunsch führen, Flächen weiter auszuweiten (eine solche mehrstufige Entwicklung wurde sogar im Gewerbekonzept ausdrücklich angeregt).

Als Initiative nehmen wir diese richtungsweise Entscheidung daher als Ansporn, weiterhin wie bisher die Planungen für dieses unsinnige Projekt kritisch zu begleiten, so lange nicht die gesamten Pläne endgültig vom Tisch sind. Bis dahin werden wir auch weiterhin mit Aktionen die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die Landschaft zwischen Moitzfeld und Herkenrath in ihrer jetzigen Form durch Planungen der Stadt bedroht ist.

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