Pläne für Gewerbegebiet werden konkreter

Die Pläne der Stadt für ein riesiges Gewerbegebiet „Voislöhe“ von über 20 Hektar zwischen Moitzfeld und Herkenrath (nähere Infos hier) werden konkreter. In dem jüngst veröffentlichten Stadtentwicklungskonzept ISEK 2030 (hier online verfügbar) wird eine der letzten verbliebenen freien Höhenlagen in Bergisch Gladbach nun ausdrücklich als potentielle Gewerbefläche ausgewiesen. Neben dem kleineren – und laut Gutachten voll bedarfsdeckenden – Standort Brüderstraße soll Voislöhe damit „offiziell“ die wichtigste – und einzige – zu entwickelnde Gewerbefläche in ganz Bergisch Gladbach sein. Dabei hat der Rat mit der Mehrheit der CDU, SPD und FDP bereits im Februar beschlossen, dass diese Vorschläge des ISEK bei allen weiteren Planungen – und besonders bei der anstehenden Überarbeitung des Flächennutzungsplans – zu berücksichtigen sind. D.h. aktuell plant die Stadt aktiv mit diesen Flächen.

Die Stadt setzt mit der geplanten Industrieansiedlung die Wohn- und Lebensqualität und den dörflichen Charakter von Moitzfeld,  Herkenrath und der umliegenden Regionen aufs Spiel, ohne sich mit den zahlreichen vorliegenden gewichtigen Argumenten gegen diesen Standort überhaupt auseinander zu setzen (eine erste Übersicht unserer Argumente findet sich z.B. hier).

Dabei sprechen diese Einwände eine klare Sprache – ein Gewerbegebiet an dieser Stelle hat weder wirtschaftlich Sinn, noch werden Natur- und Landschaftsschutz oder die Bedeutung der Region für Naherholung- und Tourismus auch nur ansatzweise berücksichtigt. Diese Landschaft besitzt ein großes Potential für die Stadt – gerade auch wirtschaftlich. Ein Gewerbegebiet an dieser Stelle würde dieses Potential ohne Not verschwenden und letztlich würde die Stadt insgesamt ärmer und schlechter dastehen.

Das räumt sogar das ISEK-Gutachten ausdrücklich ein – und empfiehlt wörtlich:

„In den östlichen Stadtteilen gilt es den attraktiven Landschaftsraum und die Naturschutzgebiete langfristig zu sichern, aber auch als attraktiven Erholungsraum zu qualifizieren.“

sowie

„Vorrangig sind die großen Freiräume im Süden und Osten des Stadtgebiets vorzufinden. […] Die Landschaftsschutzgebiete besitzen auch eine besondere Bedeutung als Erholungsraum. Bei zukünftigen Planungen ist entscheidend, dass der Charakter der Gebiete nicht verändert wird und sie ihrem eigentlichen Schutzzweck nicht entgegenstehen.“

Damit bringt das ISEK genau unsere Kernargumente auf den Punkt, weist aber dennoch – ohne jedes weitere Wort der Begründung und im offenen Widerspruch zum Landschaftsplan Südkreis (Rechtskraft 2008)– das Gebiet zwischen Moitzfeld und Herkenrath als zentrales Gewerbeflächenpotential für ganz Bergisch Gladbach aus. Eine wie auch immer geartete Begründung für diese offensichtlich widersprüchliche Empfehlung ist dem Gutachten schlichtweg nicht zu entnehmen.

Um so wichtiger ist es deshalb, dass unsere Initiative – in der sich bereits über 1.600 Mitglieder für den Erhalt der Landschaft engagieren – weiter aktiv wird, um die Interessen der Bürger – und letztlich auch der gesamten Stadt und des Kreises – zu vertreten. Wir beteiligen uns aktiv an der öffentlichen Diskussion und stehen im Dialog mit den Vertretern des Rates – für den Erhalt der Landschaft zwischen Moitzfeld und Herkenrath.

Dafür ist jede Stimme wichtig – jetzt hier Mitglied werden!

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